Forschung, Technik, Arbeitswelt – alles befindet sich im Wandel und das schneller als je zuvor. Ständig gibt es neue Apps, einen neuen Trend oder neue Forschungsergebnisse, die die vorherigen wieder outdaten. Besonders in der Arbeitswelt verändert sich einiges und vor allem Skills und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen rücken mehr und mehr in den Fokus.
Neue Technologien, KI, sich verändernde Arbeitsprozesse und hinzukommend eine weltweite Pandemie setzen eine schnelle Anpassungsfähigkeit an neue Umstände voraus. Prozesse der Weiterbildung und Entwicklung neuer Skills müssen an die Geschwindigkeit dieser Veränderungen angepasst werden, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und zukünftigen Kompetenzlücken vorzubeugen und bereits bestehende zügig zu schließen.
80% der Talent Management Spezialisten geben an von Skills-Gaps in ihren Unternehmen betroffen zu sein. 78% gehen von zukünftigen Skill-Gaps aus.*
*Bridging the Skills Gap, Workforce Development and the Future of Work, atd
Skills-Gaps: without a skill there’s a gap
Im Arbeitskontext versteht man unter einem Skill eine arbeitsbezogene Fertigkeit, die erlernt werden kann und vermittelbar ist. Solche Fertigkeiten müssen erlernt oder beherrscht werden, um den Anforderungen einer bestimmten Rolle gerecht zu werden, Unternehmensziele zu erreichen und Kundenzufriedenheit zu garantieren. Eine Fertigkeit ist z.B. das Beherrschen einer bestimmten Software wie Microsoft Office. Skills-Gaps sind folglich Kompetenzlücken. Genauer bedeutet das, einer Person fehlt es an Wissen über eine Fertigkeit.
Um in Zukunft am Markt zu bestehen und Projekte und Arbeiten erfolgreich und vor allem zielführend ausführen zu können, ist eine regelmäßige Skills-Gap-Analyse ein grundlegender Schritt, der jedoch in den meisten Personalentwicklungsabteilungen zu kurz kommt.
Was kann eine Skills-Gap-Analyse?
Einhergehend mit den stetigen Unternehmens- und Jobentwicklungen sind Kompetenzlücken schon lange kein unbekanntes Problem mehr. Wo neue Jobs entstehen, werden gleichermaßen neue Skills benötigt. Unternehmen aus allen Bereichen berichten von bereits bestehenden Skills-Gaps und befürchten weitere in der Zukunft – der Stifterverband geht davon aus, dass bis 2023 bis zu 2,4 Millionen Arbeiter:innen in Schlüsselqualifikationen wie Agile Working, Digital Learning und kollaborativen Methoden, neu geschult werden müssen, da Kompetenzen, die für zukünftige Jobprofile benötigt werden, jetzt noch nicht vorhanden sind. Diese neuen Berufe werden vor allem eine hohe Kompetenz in Daten und Tech-Skills voraussetzen, wie z.B. Programmieren, Datenanalyse und App-Entwicklung – genauso wie Softskills, wie kreatives Denken, Problemlösung und Verhandeln.
Was kann nun eine Skills-Gap-Analyse? Skills-Gap-Analysen können abteilungsweit oder sogar unternehmensweit durchgeführt werden und sammeln wichtige Daten über
- im Unternehmen vorhandene Skills und das jeweilige Skill-Level der Mitarbeiter: Wer kann welchen Task wie gut auszuführen?
- verschiedene Trends in einzelnen Abteilungen und im gesamten Unternehmen. z. B. Probleme beim Erreichen von Geschäftszielen, neue Skills, die aufgrund des technologischen Fortschritts erforderlich sind, Bedarf an Cross-Training und Bedarf an einer verbesserten Zeitplanung.
Und beantworten dir folgende Fragen:
- Welche Skills fehlen noch im Unternehmen und wo gibt es Verbesserungsbedarf?
- Welche Mitarbeiter:innen müssen wie auf welchem Level trainiert und ausgebildet werden, um bestimmte Aufgaben erledigen zu können?
- Sind Skills von Mitarbeitenden auf Unternehmensbedürfnisse ausgerichtet?
Durch Skills-Gap-Analysen können konkrete Lernergebnisse und -ziele abgeleitet werden und Weiterbildungsmaßnahmen können datenbasiert mit Struktur und Plan erfolgen und decken sich final mit den Unternehmenszielen.
Wie führt man eine Skills-Gap-Analyse durch?
Zunächst sollten die größeren Rollen im Unternehmen identifiziert werden, um sie anschließend auf eine detailliertere Ebene herunterzubrechen und zu ermitteln, welche Skills für die jeweiligen Rollen voraussetzend sind. Ist dieser Schritt erledigt, stufen die Mitarbeiter:innen idealerweise eigens ihre Kompetenzen durch Skill-Mapping in verschiedene Niveau-Stufen ein. In einer Skill-Map werden alle diese Skill-Daten der Mitarbeiter:innern gesammelt. So entsteht eine Übersicht darüber, wo welche Skills auf welchem Level vorhanden sind, um sie anschließend durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen gezielt zu schließen.
Erst durch den Schritt des Skill-Mappings wird sichtbar, welche Kompetenzen fehlen (Skills-Gaps).
Skills-Gaps identifizieren und schließen. Eine Hilfestellung zum Vorgehen:
- Kläre und verstehe die Leistungskennzahlen des Unternehmens
- Ermittle die Kompetenzen und Skills, die für Strategien und Leistungskennzahlen wichtig sind
- Werte die Skills-Gaps aus
- Definiere Ziele und Wege, um Lücken zu schließen
- Führe Lösungen ein und beobachte die Nachhaltigkeit
- Kommuniziere die Auswirkungen
Diese Schritte helfen bei der Skill-Planung zukünftiger Projekte und zeigt auf, welche spezifischen Skills gefragt sind und demnach ausgebildet werden müssen oder welche Voraussetzungen für eine Neuanstellungen berücksichtigt werden sollten.
Skill-Mapping und Skills-Gap-Analysen gehen Hand in Hand
Fakt ist: Die Technologien der Zukunft halten ständig neue Challenges für Unternehmen und deren Mitarbeiter:innen bereit. In der Ära der New Work wachsen Skills-Gaps kontinuierlich - Arbeitskräfte müssen sich dementsprechend an Veränderungen anpassen, indem sie ihre Kompetenzlücken schließen. Es gilt den Mitarbeiter:innen diese Lücken aufzuzeigen, ihnen den Weg in die richtige Richtung zu zeigen und entsprechende Maßnahmen zur Weiterbildung bereitzustellen. Das sind die Schritte, die in Richtung nachhaltige Weiterbildung im Beruf führen: Skill-Mapping durchführen, Skills-Gaps erkennen und auswerten, nachhaltige Lernmaßnahmen bereitstellen.